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1318. August 30. Schweidnitz in consistorio civium.

III kal. Sept.

Cungundis genannt de Amore, Wittwe des weiland Schweidnitzer Bürgers Konrad Rusiwin, stiftet dem Johannesaltar in der Pfarrkirche zu Schweidnitz 10 Mk. Einkünfte zum Unterhalt des Presbyters Johann gen. von Posericz, dem sie den Altar übertragen hat, und seiner Amtsnachfolger nämlich 2 Mk. auf der Fleischbank Jeschos, des Fleischers von Schweidnitz, 2 Mk. auf der Feischbank des Johann Eberlin, 1 Mk. auf der Fleischbank des Mag. Nikolaus von Hoberk und im Bedarfsfalle, wenn die Bänke weniger zahlen, 1/2 Mk. auf der Fleischbank des Peczold von Rychenbach und 1 Vierdung auf einer Schuhbank gelegen neben der des Schweidnitzer Bürgers Eberhard genannt in Monte; ferner (zu den vorhergehenden 5 Mk. noch) 1 Mk. auf dem Hofe des weiland Mag. Walther, des Schulrectors von Schweidnitz, 1 Mk. auf dem Allod Grunow (Grunau), 16 Skot auf der Mühle des Geburo, 16 Skot auf der Mühle de Amore gen., relicta Thilonis de Berenwaldc de dimidio molendino, quod ipsam attingit, XVI scotos, it. molendinator, qui pro tempore ibi fuerit XVI scotos, it. predicta relicta Ruswini de uno fertone providebit. Ausstellerin und ihre Erben werden nach dem Abgang des gen. Johannes eine geeignete Persönlichkeit für den Altar mit Zustimmung des Pfarrers und der Bürger wählen. Der Altarist untersteht dem Pfarrer in religione et in horis ceterisque omnibus, ausser dass er für die Ausstellerin und ihr Geschlecht als Patrone nach ihrem Gefallen die Messe lesen soll.

Z.: Herr Frixcho Unterpfarrer von Schweidnitz, Herr Siffrid Prediger, Herr Heinrich von Hirschberg, Herr Peczold von Bunczlauicz, Nikolaus von Coldicz, Heinrich gen. Piczin, Thilo Thincia (Tinz), Johann pulcher institor, Schweidnitzer Bürger. Besiegelt mit dem Stadtsiegel.


Or. im Schweidnitzer Pfarrarchiv mit abgerissenem Stadtsiegel, jetzt im Bresl. Domarch. Nach einer Dorsalnotiz wurde der Zins sammt den versessenen Zinsen 1686 abgelöst.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.